Einsatzabteilung Seedorf im Katastrophenschutz-Einsatz in Rheinland-Pfalz
16. August 2021

Katastrophenschutz-Löschgruppenfahrzeug 20 (KatLF 20) der Einsatzabteilung Seedorf ist Teil des Hochwasserzuges des Landkreis Rottweil. Emotionaler Einsatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Der Bevölkerungsschutz des Bundes und des Landes stellen Kommunen Fahrzeuge des Katastrophenschutzes zur Verfügung. So sind im Bestand der Feuerwehr Dunningen auch zwei Fahrzeuge des Bundes, ein sogenanntes Katastrophenschutz-Löschgruppenfahrzeug 20 (KatLF 20) und ein Schlauchwagen 2000 (SW 2000), die die Feuerwehr im Rahmen ihrer Einsätze nutzen und einsetzten darf. Dadurch ergibt sich jedoch auch die Verpflichtung, diese Fahrzeuge mit Personal im Rahmen von überörtlichen Einsätzen, sowie der Katastrophenhilfe in der Bundesrepublik Deutschland und in den EU-Staaten für entsprechende Einsätze abzustellen.
Nach dem verherrenden Hochwasser im Juli in weiten Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurden in den betroffenen Landkreisen Katastrophenalarm ausgelöst, der zum Teil bis zum heutigen Tag aufrecht erhalten wird. Einsatzkräfte der Feuerwehren, des THW, der Bundeswehr und weiteren Hilfsorganisationen sind deshalb dort im Einsatz und werden nach 4 – 5 Tagen Einsatzdauer durch frische Einsatzkräfte abgelöst.
Aus diesem Grund kam letzte Woche eine weitere Anfrage an das Regierungspräsidium Freiburg, die diese an die Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar, Waldshut-Tiengen und Emmendigen weiterleitete, um jeweils einen Hochwasser-Zug der Feuerwehren bereit zu stellen.
Am Donnerstag, den 28.07.2021 trafen Fahrzeuge der Feuerwehren Dunningen, Oberndorf, Rottweil und Schramberg, sowie der Zentralen Feuerwehrwerkstatt Schramberg-Sulgen und ein Logistikfahrzeug des DRK Kreisverband Rottweil beim Feuerwehrgerätehaus Sulz ein. Der so zusammengestelle Hochwasser-Zug des Landkreis Rottweil, unter anderem das KatLF 20 (Florian Dunningen 2/45) mit sechs Mann Besatzung, verlegte dann nach Bruchsal an die Landesfeuerwehrschule. Dort angekommen wurden die Züge der angefragten Landkreise zum entsprechenden Verband zusammengestellt und verlegten weiter an den Nürburgring. Von dort aus wird der Einsatz der Feuerwehren und Hilfsorganisation im Schadensgebiet Ahrtal koordiniert, zudem wurde hier die entsprechende Logistik zur Unterbringung der Einsatzkräfte aufgebaut.
Am Freitagmorgen wurden die Seedorfer Kameraden zum ersten Einsatz im Stadtgebiet in Bad Neuenahr-Ahrweiler abgerufen, wo diese eine überflutete Tiefgarage räumten. Samstag und Sonntag waren sie am Stadtmuseum im Einsatz. Hier waren, aufgrund Umbaumaßnahmen, wertvolle Kulturgüter in den beiden Untergeschoßen eingelagert, welche überflutet wurden. Mit einer Spezialeinheit, dem Gerätewagen Kultur und Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr und Frewilligen Feuerwehr Weimar wurden die Kulturgüter geborgen und gesichert, um anschließend in Köln restauriert werden zu können.
Neben den verherrenden Zerstörungen im Einsatzgebiet, waren vor allen Dingen die emotionalen Eindrücke bei Gesprächen mit Anwohner und Menschen in dem betroffenen Schadensgebiet prägend. So wurde nicht nur wichtige Arbeit beim Erhalt von Kulturgut geleistet, sonden den Betroffenen einfach mal zugehört um diesen das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine sind, sondern dass ihnen Feuerwehreleute aus allen Landesteilen beistehen. Im Gegensatz zu vereinzelnen Presseberichten über Angriffe auf Einsatzkräfte, wurden die Seedorfer, wie alle anderen Einsatzkräfte, von der Bevölkerung mit großer Dankbarkeit begrüßt und so kam es auch zu der Gelegenheit, dass unsere Kameraden von einem Anwohner auf ein „Feierabendbier“ eingeladen wurden.
Am Montagabend kamen die Seedorfer Einsatzkräfte mit tiefen emotionalen Eindrücken wohlbehalten aus dem Einsatz zurück. Während der Abwesenheit des KatLF 20 war der Grundschutz durch das gemeindeeigene Tragkraftspritzenfahrzeug TSF sichergestellt.
Da die Einsatzkräfte sich autark versorgen mussten, hat die Metzgerei Stern-Fautz, Wurst und Käste gespendt, wofür wir einen herzlichen Dank aussprechen!!! Die nicht benötigten Lebensmittel wurden in Ahrweiler verteilt.