Feuerwehr übt die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung

31. Juli 2017

Brandbekämpfung in Wald und Flur wird die Feuerwehren in Deutschland in naher Zukunft vor neue Herausforderungen stellen.
Vergleicht man seit Beginn der Wetteraufzeichnungen die Temperaturen im Jahresdurchschnitt, so stellt man fest, dass acht der zehn heißesten Jahre im Zeitraum zwischen 2000 und 2017 lagen. Die Niederschläge konzentrieren sich hingegen mehr und mehr auf kürzeste Zeiträume: auf kurze heftige Unwetter – oft fällt die durchschnittliche Niederschlagsmenge eines Monats innerhalb von wenigen Stunden – folgt lange Trockenheit.
Eine Gegebenheit, auf die sich die Feuerwehren einstellen müssen. Technik und Taktik bei der Vegetationsbrandbekämpfung unterscheiden sich doch grundlegend von denen beim Standard-Brandereignis.

Die Feuerwehr Dunningen reagiert auf diese Gegebenheiten mit einer entsprechenden Ausbildungseinheit, die seit 2014 am Standort ausgebildet wird. Mittlerweile wurden Fortbildungsveranstaltungen zu diesen Themen besucht, die Ausbildung am Standort immer wieder intensiviert und die Ausrüstung sukzessive optimiert. Statistik: Dunningen hat ca. 15,7 km² Waldfläche (ca. 2.197 Fußballfelder, Quelle: deutschland123.de)

Zuletzt war im Juni 2017 eine kleine Gruppe Feuerwehrmänner beim Waldbrandsymposium „Wipfelfeuer“ in Schönau / Odenwald, um sich einen Tag lang intensiv mit der Einsatztaktik dieser besonderen Einsatzsituationen zu befassen. Der Bericht zu dieser Fortbildung kann hier nachgelesen werden.

Vergangenen Montag fand dann als Höhepunkt der Ausbildung im ersten Halbjahr eine Einsatzübung zu besagtem Thema statt:
Im Bereich Stampfe wurde angenommen, dass bei Holzernte-Arbeiten ein Feuer im Unterholz des Nadelwaldes asugebrochen ist und sich aufgrund der großen Trockenheit rasch ausbreitete. Neben der Feuerwehr Dunningen, die entsprechend der Alarm- und Ausrückeordnung mit den Einsatzabteilungen Dunningen, Seedorf und Lackendorf zur Einsatzstelle ausrückte, ist bei einer vergleichbaren Lage immer auch die Feuerwehr Eschbronn und ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Rottweil mit in die Alarmierung eingebunden. Da der virtuelle Brand nur schwierig zu bekämpfen war, wurde ein weiteres Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Oberndorf angefordert. Ebenso wurde eine Kamera-Drohne angefordert, die von der Feuerwehr Villingendorf zur Einsatzstelle entsandt wurde. Dank dieser modernen Technik war es möglich, die Einsatzstelle aus der Luft in Augenschein zu nehmen und so überhaupt einen gesamten Überblick über die weitläufige Einsatzstelle zu bekommen.

Um im Wald besonders beweglich zu sein, setzt die Feuerwehr Schlauchmaterial der „Größe D“ ein. Diese Schläuche – im Durchmesser mit großen Gartenschläuchen vergleichbar – benötigen zum einen deutlich weniger Wasser um die Schlauchleitung selbst zu befüllen, zum anderen ist der gefüllte Schlauch deutlich leichter und flexibler in der Vornahme.
Ebenso wurden Löschrucksäcke und diverse Hacken und Feuerpatschen eingesetzt. Befüllt mit ca. 20 Litern Wasser, eignen sich die Rucksäcke mit einer Handspritze besonders gut für Nachlöscharbeiten und um zügig Löschmaßnahmen – auch an eher schwer zu erreichenden Stellen – einleiten zu können. Aufgabe der Handtrupps: den Feuersaum bekämpfen, unverbranntes Material von verbranntem zu trennen und durch Anlage von Wundstreifen (hier wird der Boden aufgerissen, so dass kein brennbares Material mehr an der Oberfläche ist), das Feuer innerhalb eines bestimmten Bereichs zu halten.

Bürgermeister Peter Schumacher überzeugte sich vor Ort im Beisein seiner Stellvertreterin Inge Erath von der Schlagkraft der Feuerwehr. Auch Kreisbrandmeister (KBM) Mario Rumpf war gemeinsam mit Dieter Flügge, stellv. KBM & Standbrandmeister aus Oberndorf und mit dem Kreis-Pressesprecher Manuel Suhr am Übungsort, um die Übung zu beobachten.

Weitere Informationen zum Fachsymposium „Wipfelfeuer“: feuerwehr.de und wipfelfeuer.com

Fotos: Sven Haberer; Manuel Suhr; Feuerwehr Dunningen